Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen und damit kommt die Zeit für ein Resümee. Dieses Schreibjahr startete hochmotiviert und brach dann fast auf den Nullpunkt ein:

  • Im Januar überarbeitete ich den Anfang meines NaNoWriMo2017-Projekts.
  • Im Februar traute ich mich, ein Probelektorat einzuholen.
  • Danach wurde ich von familiären Themen abgelenkt und ich ignorierte meine Projekte.
  • Im August verstarb mein Vater plötzlich und das traf mich zutiefst.
  • Im späten Oktober ließ ich mich wieder von der NaNoWriMo-Begeisterung anstecken.
  • Ich plottete eine Menge Ideen für die Flash-Fiction-Challenge. Das waren mit Abstand die schönsten zwei Wochen in diesem Schreibjahr.
  • Mit der Umsetzung im November haperte es jedoch gewaltig, weil ich mich von meinem eigentlichen Ziel ablenken ließ.
  • Im Dezember schrieb ich nichts. Das ist normal, weil dies der Monat mit der Vorbereitung von Weihnachten und einem Kindergeburtstag ist. Außerdem ist das die Zeit, in der ich reflektiere und plane.

Die schmerzhafteste Erkenntnis

Die Zeit bleibt nicht stehen. Mein Vater hat meine Liebe zu Büchern entscheidend geprägt. Mir war bis zu seinem Tod nicht klar, wie sehr die Idee, ihm einmal ein selbstgeschriebenes Buch zu schenken, ein Teil meines Traums war. Das wird nun niemals passieren. Das macht mich traurig und wütend zugleich.

Schreiben ist mein Hobby. Es ist mir sehr wichtig, wird aber immer in der Priorität hinter meiner Familie und dem Beruf stehen. Das wird sich nicht ändern. Um so wichtiger ist es, dass ich die verbleibende Zeit richtig nutze. Dazu muss ich über meine Furcht/Block/Unfähigkeit, was auch immer, hinwegkommen, meine Geschichten zu Ende zu schreiben. Da ist der Punkt, an dem ich an mir verzweifele.

Habe ich meine Ziele erreicht?

Im Januar 2018 hatte ich mir einige Ziele gestellt.

Eine regelmäßige Schreibgewohnheit etablieren – mein größter Erfolg

Das ist mir gelungen. Mit wenigen Ausnahmen habe ich täglich abends geschrieben, sogar im Sommer als ich ein unglaubliches Motivations- und Energietief hatte. Es war zwar meistens „nur“ für das Journal, aber dank 4thewords sind 444+ Wörter pro Tag zur festen Gewohnheit geworden.

Projektfokus – Fehlschlag

An drei Tagen pro Woche wollte ich an meinen Projekten arbeiten. Das ist mir überhaupt nicht gelungen. Tatsächlich brach ich in der Hinsicht nach einem motivierten Start ab Frühjahr ein und mied sogar im Sommer meine Projekte.

Projekte beenden – größter Fehlschlag

Wirklich als fertig kann ich nur die eine Flash-Fiction-Story Nachtfahrt erachten. Alle anderen Projekte sind immer noch Works-in-Progess in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Das letztjährige NaNoWriMo-Projekt habe ich nicht weitergeführt, obwohl ich im Januar/Februar sehr ermutigende Kommentare für das erste Kapitel bekommen habe. Das ist zutiefst frustrierend für mich und der Hauptgrund dafür, dass 2018 überhaupt kein gutes Schreibjahr für mich war.

Vernetzung – Erfolg

Im Schreibnacht-Forum habe ich nicht wieder Fuß gefasst. Gelegentlich logge ich mich ein, um die Beiträge zu lesen. Das war es aber schon. Dafür ist der Knoten bei Twitter geplatzt. Gerade jetzt hat mein kleiner Account 255 Follower, das ist ein Plus von 150%. Ich danke euch.

Gesundheit – Fortschritte

Das war auch dieses Jahr ein kritischer Punkt.

Da fang ich mal mit den guten Nachrichten an. Dank meines Arbeitgebers habe ich im Büro seit diesem Jahr einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Ich kann nur sagen, beliebig zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln tut unglaublich gut. Ich fühle mich weniger verspannt und wacher.

Mein Arbeitsplatz zu Hause ist dank mehr Farbe und Pflanzen wohnlicher geworden. Der neue ergonomische Stuhl und das Memoboard machen ihn noch komfortabler.

So weit so gut.

Ich habe mich moderat mehr bewegt. Ich war einige Male im Fitnessstudio, aber nicht so regelmäßig wie ich geplant hatte. Ich hatte das Gefühl, dass die Trainingseinheiten dort keine richtigen Ergebnisse bringen. Dies und meine andauernde Dauermüdigkeit brachten mich dazu, nach der regulären Check-Up-Untersuchung nachzuhaken und nicht einfach zu akzeptieren, dass mein Blutbild doch in Ordnung sei.

Ich ließ im Sommer bei einem Spezialisten alle üblichen Vitamine und Spurenelemente testen. Erfreulicherweise waren fast alle Werte gut bis sehr gut. Doch gab es zwei entscheidenden Ausnahmen. Sowohl Ferritin (Eisenspeicher) als auch Vitamin D waren katastrophal niedrig. Diese beiden Werte korrelieren ganz eng mit der Leistungsfähigkeit.

Derzeit kämpfe ich noch immer damit, meinen Eisenspeicher-Wert und mein Vitamin-D-Wert aufzubauen. Es geht langsamer als ich mir das vorgestellt habe. Immerhin sehe ich schon eine leichte Verbesserung. Ich bin nicht mehr auf eine Unmenge von Koffein angewiesen, um durch den Tag zu kommen.

Positives zum Abschluss

Beste Tools

Definitiv 4TheWords. Ohne die App wäre ich komplett aus der Schreibgewohnheit gefallen. Sie sorgte dafür, dass ich wenigstens die abendlichen Journaleinträge beibehielt.

Mindmaps sind ein richtig gutes Plotting-Tool. Sie erlauben mir, möglichst viele Details zu einer Szene zusammenzutragen ohne schon durch Stichpunkte in den Schreibmodus zu geraten. Warum habe ich bloß jetzt erst erkannt, wie nützlich Mindmaps sein können? Vielleicht weil ich bisher nicht die für mich richtige Anwendungsweise gefunden hatte.

Lieblingsbücher 2018

Ich habe recht viel über Kindle Unlimited dieses Jahr gelesen und trotzdem noch Romane gekauft. Nachhaltig im Gedächtnis sind mir jedoch recht wenige Bücher geblieben. Die drei besten waren diese:

Ich muss den würdigen Abschluss der Kate-Daniels-Reihe hervorheben: »Magic Triumphs« von Ilona Andrews. Auf Deutsch erscheint die Serie als »Stadt der Finsternis« . Ich bin froh, dass mein Lieblingsschriftsteller-Ehepaar der Welt von Kate Daniels mit einer neuen Serie treu bleibt.

»Altered Carbon« (deutsch: »Das Unsterblichkeitsprotokoll«) und seine Nachfolge-Bände zogen mich in ihren Bann, weil der eine Fakt, dass der Körper eines Menschen austauschbar ist, sich durch alles zieht: Rechtssystem, interstellares Reisen, Psychologie, Eckpunkte der Handlung.

Kurz vor dem NaNoWriMo stürzte mich »Splitter der Nacht« von Katrin Ils geradezu in eine Krise. Ihr kennt das: »Weh mir, ich werde nie so schreiben können!« Spannend, flüssig zu lesen und mit einem perfekten Ende.